Kleine Formate mit großer Wirkung
Großer Andrang bei der Ausstellungseröffnung im Kunsthaus
Zahlreiche Besucher kamen trotz Eis und Schnee zur Eröffnung der Ausstellung „Piccolo“ ins Kunsthaus Troisdorf an der Mülheimer Straße und konnten sich davon überzeugen, dass Kunst nicht immer großformatig sein muß um zu begeistern. Das zeigt die Werkschau mit 21 Künstlern im Kunsthaus vortrefflich und die Besucher zeigten sich begeistert von kleinen Formaten mit großer Wirkung.
Zu den im Kunsthaus tätigen Künstlern Frank Baquet (Fotokunst), Christiane Giessler, Kazem Heydari, Jette Jertz, Rolf Mallat, Masoud Sadedin und Mirjam Wingender (alle Malerei) kommen in der Ausstellung „Piccolo“ die 14 Gastkünstler der Julia Benz, Tihana Biscan, Herbert Döring-Spengler, Homa Emami, Klaus Fritze, Alexander Jokisch, Shahram Karimi, KP Kremer, Paolo Leone, Jiri Necas, Jo Pellenz, Andreas Rein, Bruno Russi und Hanne Willnow.
Nach musikalischem Auftakt mit Flow, der Schülerband der Musikschule und der Begrüßung durch Bürgermeister Klaus-Werner Jablonski die Kunsthistorikerin und Chefredakteurin des Kunstmagazins Nicolai die Besucher fachkundig durch die Ausstellung und die 21 unterschiedlichen Positionen der Künstlerinnen und Künstler aus ganz Deutschland.
Der in Italien geborene Maler Bruno Russi zeigt unter dem Titel „Nastri (Bänder) P1-P5“ seine Arbeiten in Pastellkreide auf Leinwand. Gleich nebenan finden sich die „Trophäen“ des Bad Honnefer Malers und Kunstpreisträger des Rhein-Sieg-Kreis Andreas Rein.
Mirjam Wingender zeigt unter dem Titel „Pink is like red bot not quiet“, ein Ensemble kleinformatiger Arbeiten in Mischtechnik auf Holzkörpern. Die in Berliner lebende Julia Benz ist mit 6 Tuschezeichnungen auf Lackpapier vertreten. In seiner Reihe „Duchamp´s Traum“ hat Masoud Sadedin das berühmt gewordene Urinal des Künstlers in die Werke von Goya, Margritte, Clemente, De Vchirico, Morandi, David, Vermeer und Millet geschmuggelt.
„Garten“ nennt die Iranerin Homa Emami ihr Mixed media Ensemble aus Zeichnungen auf Papier, Leinwand, Acryl und Samen. Ebenfalls aus dem Iran stammt Kazem Heydari der in seinen Arbeiten in Acryl und Graphit auf Leinwand Zeichnung und Malerei verbindet. Jiri Necac zeigt in seinen Tuschezeichnungen auf Aquarellpapier den versierten Umgang mit Linie und Struktur. Besonderes Augenmerk auf die Farbe richtet dagegen Jette Jertz in ihren Sebstportraits mit dem Titel „HandSichten“.
Der Fotokünstler Frank Baquet verblüfft den Betrachter mit scheinbaren Aquarellen und Zeichnungen. Doch der erste Eindruck täuscht die filigranen Lineaturen und feinen Farbnuancen, die eine ungeheure Räumlichkeit erzeugen, sind rein fotografischen Ursprungs. Nicht an der Wand sondern mitten im Raum auf Ständern stehen die maskierten Polaroid-Portraits in CD-Hüllen von Herbert Döring-Spengler.
In seinem Triptychon zieht Alexander Jokisch den Betrachter mit seinen unzähligen sich in Schichten überlagernden schwarz- weißen Liniaturen in eine ungeheure Tiefe. Die ganze Kraft der Farbe entfacht daneben KP Kremer in seinen Aquarellarbeiten auf Büttenpapier. Etwas verstörend und geradezu unheimlich wirken dagegen die stark angeschnitten Gesichter der übermalten Fotoportraits in Mischtechnik auf MDF mit dem Titel „Caras“von Paolo Leone.
„And the wind whispers mary…“ nennt Tihana Biscan ihre Arbeiten in Graphit, Tusche und Acryl auf Papier die zu den jungen Nachwuchskünstlern der Ausstellung zählt. Ebenfalls zu den Newcomern zählt Hanne Willnow die unter dem Titel „In between“ ein Ensemble aus Arbeiten in Öl auf Leinwand präsentiert. Weniger unbeschwert geht es dagegen in den zum Teil sehr politischen „Notizen“ von Shahram Karimi der sich selbst in bekannte Szenen aus der Kunstgeschichte oder in historische, politische Fotos aus dem Iran montiert und in einem Ensemble mit Portraits von iranischen Künstlern und Intelektuellen präsentiert.
Mit „Bergsammlung I und II“ zeigt der Kölner Klaus Fritze zwei seiner vielteiligen Mixed media Ensembles aus übermalten Fotografien auf Holzkeilrahmen. Christiane Giessler ist mit ihrer Serie „Dolls“ vertreten, Puppenportraits in Öl und Acryl auf Leinwand. Die New Yorker U-Bahn hat den Kölner Jo Pellenz zu seinen Papiercollagen mit dem Titel „NYC Subway 191st“ inspiriert. Die unbeschwerte Leichtigkeit des Sommers versprühen die „Strandbilder“ von Rolf Mallat, in Acryl übermalte C-Prints auf Leinwand.
Die Ausstellung „Piccolo“ im Kunsthaus Troisdorf, Mülheimer Str. 23, Troisdorf-Mitte ist noch bis zum 20.3.2013, Samstags von 15 -18 Uhr und Sonntags von 11 – 14 Uhr sowie nach telefonischer Vereinbarung unter 02241-900460 zu sehen. Die Finissage der Ausstellung findet am Sonntag, 10.3.2012 mit musikalischer Begleitung eines Schülerensembles der Musikschule Troisdorf und Künstlergespräch statt.
Ein besonderer Dank gilt den Sponsoren der Eröffnungsveranstaltung Elfi Rolef-Kraus, Carsten Seim, Bürgermeister Klaus-Werner Jablonski und Garmins Weindepot die mit Ihrer Spende die Getränkeversorgung der Vernissage ermöglicht haben.
Aktuelle Informationen zum Kunsthaus und zu Programm finden sich auch auf der Facebookseite facebook/kunsthaus-troisdorf.de.
PRESSESTIMMEN:
„Wenn kleine Formate große Wirkung entfalten, spricht das für gute Kunst.“
„Eine sehenswerte und vielseitige Ausstellung mit vielen starken Positionen bei 21 Beteiligten.“
(Kölner Stadt-Anzeiger)